Capoeira ist eine kulturelle Mischung aus Sport, Kampf, Tanz, Populärkultur, Musik und Vergnügen. Sie wurde von afrikanischen Sklaven und deren Nachkommen entwickelt, die nach Brasilien verschleppt wurden. Sie zeichnet sich durch schnelle und komplexe Bewegungen aus, häufig am Boden ausgeführt. Eine Eigenschaft, die die Capoeira von anderen Kampfsportarten unterscheidet, ist die Tatsache, dass sie von Musik begleitet wird. Es gibt verschiedene Rhythmen, die den Spielern langsame, komplexe oder auch schnelle, explosive und kraftvolle Bewegungen vorgeben.
Capoeiristas spielen stets miteinander – das Ziel ist ein harmonisches gemeinsames Spiel und kein Kampf zwischen zwei Gegnern. Daher schult Capoeira wie keine andere Sportart die Rücksichtnahme aufeinander und die sensible Reaktion schon auf die kleinste Bewegung des Anderen.
Die Lieder sind fundamentaler Bestandteil der Capoeira. Sie bestimmt den Rhythmus und die Spielweise (Stil), in der in der Roda der Capoeira gespielt wird.
Die Lieder werden auf Portugiesisch gesungen. Spezielle Instrumente wie die Berimbau, Atabaque, Pandeiro oder Agogô begleiten den Gesang, wobei das Lied im Einklang mit dem Rhythmus des Toques der Capoeira stehen muss, also entweder schön langsam (Benguela) oder recht schnell (Sao Bento Grande).
Viele der Gesänge bestehen aus kleinen Strophen, die durch den Refrain geteilt werden, während es auch andere gibt, die in langer Erzählform verfasst sind (Ladainhas). Die Lieder in der Capoeira beschäftigen sich mit abwechslungsreichen Themen, feuern die Spieler an oder erzählen Anekdoten aus früheren Zeiten.